Baumharz – 5 praktische Verwendungen im Alltag & unterwegs

Es gibt Baumharze mit vielen praktischen Verwendungsmöglichkeiten in unserem Alltag. Kiefernharz kann beispielsweise zur Herstellung eines natürlichen Klebstoffs oder Dichtungsmittels verwendet werden. Es kann auch als Überzug für Obst und Gemüse verwendet werden, um deren Haltbarkeit zu verlängern. Manche Menschen verwenden es auch als natürliche Alternative zu Kaugummi. Andere Baumharze, wie Weihrauch und Myrrhe, werden seit langem in der traditionellen Medizin und Aromatherapie verwendet.

In diesem Artikel zeige ich dir, was Baumharz ist und wie du es im Alltag oder für dein nächsten Outdoor-Abenteuer verwendest. Los geht’s!

Was ist Baumharz und wozu dient es?

Baumharz ist eine klebrige, zähflüssige Substanz, die von Bäumen abgesondert wird. Es wird von Bäumen verwendet, um Schäden zu reparieren, Wunden zu verschließen und vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen. Übrigens produzieren nicht nur Bäume Harz, sondern auch die asiatische Lackschildlaus kann Harz produzieren. 🙂

Bäume schützen beispielsweise im Frühjahr ihre Knospen mit Harz und umhüllen sie mit einer feinen Harzschicht. Am häufigsten kommt es vor, wenn Bäume eine “Verletzung” haben, beispielsweise durch Maschinen, und an dieser Stelle einen Teil ihrer Rinde abgebrochen ist.

Harz wird auch als “Gold des Waldes” oder “Baumblut” bezeichnet. Genau wie wir Menschen Adern und Venen haben, hat der Baum Harzkanäle.

Vorteile und Verwendung

Baumharz hat eine lange Tradition und wird bereits seit Jahrtausenden verwendet. Laut Überlieferungen wurde es schon von Indianerstämmen verwendet! Aber auch bis heute verwendet es die Industrie für alltägliche Produkte.

  • als universales Klebemittel
  • Im Schiffsbau zum Versiegeln von Schiffen
  • Zum Verhärten von Pfeilspitzen
  • als Kaugummi 😉 – schmeckt erstaunlich gut aber es ist schon sehr klebrig auf den Zähnen!
  • wegen der antiseptischen, antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung, wird es damals wie heute als Arzneimittel verwendet. Auch bei Gicht und Rheuma soll es helfen.
  • durch die ätherischen Öle ist es eine Wohltat bei Erkältungs- und Atemwegserkrankungen
  • Industriell wird es für die Herstellung von Papier, Kaugummi, Medikamten, Farben & Lacken, Parfüm und Heftpflaster verwendet
  • als wasserlösliche Haft-Paste für Handbälle* (bessere Haftbarkeit während dem Sport)
  • es gibt sogar einen besonderen griechischen Wein namens “Retsina”, der durch die Beimengung von Harz der Aleppo-Kiefer verfeinert wird. 🙂

Hat Harz eine Heilwirkung?

Baumharz ist ein altbewährtes Heilmittel und hat eine antiseptische, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Es wird als Heilmittel als Salbe und innerlich über Räuchern verwendet. In einer Studie wurde festgestellt, dass Baumharz zur Wundheilung beitragen kann, in einer anderen, dass es das Erscheinungsbild von Narben verbessern kann.

Welche Bäume produzieren Harz?

Die große Mehrheit der Bäume hat Harz. Tatsächlich gibt es nur sehr wenige Bäume, die kein Harz produzieren, allerdings wird besonders viel Harz von Nadelbäumen produziert und dieses Harz ist auch am beliebtesten in der Verwendung. Die häufigste Art von Baumharz wird “Kolophonium” genannt, das von Kiefern stammt. Andere Harzarten sind “Dammar”, “Kopal”, “Mastix” und “Bernstein”.

Was kann man mit Baumharz machen? – 5 praktische Anwendungen

1) Feuerstarter

Die Hauptbestandteile von Baumharz sind ätherische Öle, Terpentin und Kolophonium und daher brennt es sehr gut. Daher wird es gerne als Feuer-Starter genutzt. Perfekt also für das Lagerfeuer im Wald oder Campingplatz.

2) Klebstoff

Harz ist eine Art von Polymer, das als Klebstoff verwendet werden kann. Es ist zwar nicht so üblich wie andere Arten von Klebern, wird aber bis heute industriell für Heftpflaster und andere Zwecke eingesetzt!

Beim Zelten oder Übernachten im Wald kann es genutzt werden, um Löcher im Tarp oder Zelt zu flicken.

3) Kaugummi

Tatsächlich ist der Geschmack sehr angenehm! Allerdings verklebt es etwas die Zähne und ist daher nicht für jeden was. Wenn du beim Wandern etwas Hunger hast, ist es aber eine gute Wahl. Durch das Kauen entsteht ein Sättigungsgefühl und so kannst du die Zeit bis zum Abendessen oder nächsten Pause überbrücken. 🙂

Das Fichtenharz-Kaugummi wird auch “Kaupech” genannt und gilt als besonders unter den Natur-Kaugummis.

4) Räuchern

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Räuchern von Weihrauch

Ganz genauso wie Weihrauch und Mhyrre eignet sich auch Baumharz sehr gut fürs Räuchern – es wird daher auch Waldweihrauch genannt. Weihrauch und Mhyrre enthalten ebenfalls Harze und werden von Bäumen aus dem Orient, Afrika und Ostasien gewonnen. Heimisches Harz ist also eine tolle lokale Alternative! Weihrauch wird häufig bei religiösen Zeremonien verwendet und ist in vielen Haushalten zu finden.

Das Räuchern mit Baumharzen hat einen starken, süßen Geruch, mit dem man andere Gerüche überdecken kann. Außerdem hat es eine positive Wirkung bei Atemwegsbeschwerden oder Erkältungen, indem es die Raumluft reinigt und desinfizierend, reinigend und stärkend wirkt. Besonders beliebt ist das Räuchern mit Fichtenharz.

Fertige Harz-Mischungen gibt es im Shop vom Räucherwerk:

  • Beispielsweise das Tropenholz “Palo Santo” zur Untersützung der Meditation,
  • oder “Opoponax” – reines Harz zur Verstärkung der Wahrnehmungsfähigkeit,
  • “Harami” – Harz aus Madagaskar zur feinstofflichen Reinigung und Harmonisierung.

5) Pechsalbe

Die sogenannte Pechsalbe wird aus den Harz von Fichte, Tanne, Lerche oder Kiefer gewonnen. Während sie früher in vielen Haushalten zu finden war, ist sie heute in Vergessenheit geraten. Sie wird bei Entzündungen, Prellungen, Wunden, Gicht, Rheuma und kleinen Verletzungen verwendet.

Das Rezept ist total einfach und kann jeder nachmachen. Du findest es hier: https://mein-kraeuterkeller.de/pechsalbe-rezept

Es gibt auch fertige Pechsalbe zu kaufen, wenn du dir den Aufwand der Herstellung sparen willst:

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25 Möglichkeiten der Verwendung kennenlernen – Ebook “Harz: Gold des Waldes”

Im Ebook “Harz: Gold des Waldes” lernst du nicht nur 25 Verwendungsmöglichkeiten kennen. Du lernst Harz zu unterscheiden, einzuordnen und sie für dich im Alltag nutzbar zu machen!

Wo ist Baumharz zu finden?

Naturharz ist eine klebrige Substanz, die von vielen Baumarten produziert wird. Es befindet sich auf der Rinde des Baumes, auf den Blättern und im Boden um den Baum herum.

Besonders viel davon produzieren die Nadelbäume Fichten oder Kiefern. Um Harz zu finden, geh beim nächsten Waldspaziergang in Waldregionen wo vor Kurzem Holzfäller bzw. Fällfahhrzeuge (z.B. Harvester) unterwegs waren. Diese Fahrzeuge verletzen Bäume, die gar nicht gefällt werden sollen und somit ist in diesen Gebieten besonders viel Harz zu finden. Das ist unschön für die Bäume, aber in diesem Fall gut für dich. 🙂

So werden einheimisches Naturharz am besten gesammelt

Du hast einen Baum gefunden, an dem Harz ausgetreten ist. Nun kannst du den Baumharz entfernen, indem du es einfach vorsichtig von Hand vom Baum abbrichst. Am besten ist das Harz noch relativ weich, dann ist es noch frisch und kann einfacher weiterverarbeitet werden.

Meistens läuft das Harz relativ weit am Baum runter. Vermeide es, das Harz direkt an der Austrittsstelle zu entfernen. An dieser Stelle befindet sich wahrscheinlich die “Wunde” die der Baum versucht zu schützen.

Im industriellen Bereich gibt sogar ganze Harz-Plantagen, wo Nadelbäume systematisch geplanzt und Verletzungen durch Anritzen der Rinde erzeugt werden. Das Harz läuft an diesen Stellen raus und wird dann über Behälter aufgefangen, die an den Bäumen angebracht werden.

Häufige Fragen und gute Antworten

Fossiles und rezentes Harz?

Fossile Harze sind die Überreste von Bäumen, die zu Stein geworden sind. Sie sind in vielen Teilen der Welt zu finden und werden häufig zur Herstellung von Schmuck und anderen dekorativen Gegenständen verwendet. Ein berühmtes Beispiel ist der Bernstein. Baltischer Bernstein, der an der Ost- und Nordsee Deutschlands angespült wird, soll aus Tropenwäldern von vor 40 bis 50 Millionen Jahren stammen! Rezentes Harz ist hingegen der gewöhnliche Baumharz, der frisch aus den Bäumen kommt.

Ist Harz giftig für Katzen?

Es gibt keine endgültige Antwort auf diese Frage, da sie vom Baum und von der Katze abhängt. Einige Bäume produzieren ein Harz, das für Katzen giftig ist, wenn sie es verschlucken, während andere nicht giftig sind. Wenn du befürchtest, dass deine Katze Baumharz verschluckt haben könnte, wende dich am besten an deinen Tierarzt.

Wie entfernt man Harz vom Autolack?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Harz vom Autolack zu entfernen, je nachdem, wie stark die Ablagerungen sind. Bei leichten Anhaftungen kannst du ein weiches Tuch oder einen Schwamm verwenden, das bzw. der mit warmem Seifenwasser getränkt ist. Reibe die betroffene Stelle vorsichtig in kreisenden Bewegungen ab, bis sich der Harz löst.

Bei stärkeren Verschmutzungen muss möglicherweise ein stärkeres Lösungsmittel wie Reinigungsalkohol oder Aceton verwendet werden. Gebe das Lösungsmittel auf ein Tuch oder einen Schwamm und reibe die Stelle kräftig ab, bis sich das Harz auflöst. Möglicherweise muss die Stelle anschließend mit Wasser abgespült werden, um alle Lösungsmittelreste zu entfernen.

Wie entfernt man Harz aus Stoff?

Wenn du Harzflecken auf deiner Kleidung hast, kannst du sie entfernen, indem du das Kleidungsstück in Reinigungsalkohol tränkst. Tränke zunächst einen Wattebausch oder ein Wattepad mit Reinigungsalkohol und trage es auf den Harzfleck auf. Lasse es ein paar Minuten einwirken, um das Harz aufzuweichen. Kratze dann mit einem stumpfen Messer so viel Harz wie möglich ab. Wasche das Kleidungsstück anschließend wie gewohnt.

Besser Flüssigharz oder getrocknete Harzklumpen?

Es gibt beide Varianten zu kaufen. Welche besser ist hängt von der Anwendung ab. Im Allgemeinen ist flüssiges Harz leichter zu verarbeiten und ergibt eine glattere Oberfläche, kann aber teurer sein. Getrocknete Harzklumpen sind zwar billiger, lassen sich aber schwieriger verarbeiten und können zu einer raueren Oberfläche führen.

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