Eine typische deutsche Heizung wird mit Öl oder Gas betrieben – und mit Strom! Etwa 90% der deutschen Haushalte haben genau so eine Heizung im Einsatz. Nicht nur für Krisenfälle wie Stromausfall ist es sinnvoll zu wissen, wie Heizen ohne Strom funktioniert. Du bist damit je nach Heizsystem auch unabhängiger, mobiler und freier – und hast ein Stück Wohlfühlatmosphäre für zuhause geschaffen!
Warum ohne Strom heizen?
Energiesparen ist zu einem wichtigen Thema geworden, da der Großteil des Energieverbrauchs im privaten Haushalt durch das Heizen entsteht. Einfach auf eine nicht–elektrische Heizung umzusteigen, die zusätzlich noch eine gemütliche Wärmealternative darstellt, kann dazu beitragen, deinen CO₂-Fußabdruck erheblich zu reduzieren, was unseren Planeten ebenso zugutekommt.
Nicht zu guter Letzt hat die autarke Teil- oder Vollwärmeerzeugung auch den Vorteil, dass man bei einem Stromausfall nicht in einer kalten, dunklen Wohnung sitzen muss. Die Wärme, die beispielsweise durch einen Kachelofen oder einem mit Ethanol betriebenen Ofen erzeugt wird, bringt jedoch noch einen weiteren Vorteil – nämlich Licht.
Welche Möglichkeiten gibt es, ohne Strom zu heizen?
Möglichkeiten, ohne Strom zu heizen, bestehen einige. Dabei muss stets berücksichtigt werden, ob nun als „Notlösung“ eine Alternative zum Heizen gesucht wird, oder ob du eine vollwertige Dauerlösung suchst.
Die fünf wichtigsten Alternativen sind:
- Gasheizer,
- Ethanolkamin,
- Kachel- sowie Terrakottaofen,
- Petroleumofen,
- Holzofen oder Kohleofen.
1. Gasheizer – auch als Notofen
Ein Heizer, der mit Gas betrieben wird, kann als eine Art „minimalistische Gasheizvariante“* oder als Unterstützung zur eigentlichen Heizung angesehen werden. Ein Gasheizer kann folglich eine Wohnung nicht nur beheizen, sondern auch eine gemütliche Atmosphäre verbreiten. So stehen Modelle zur Auswahl, die wie ein gemütliches Feuer im Kamin wirken. Dennoch haben solche Öfen nicht nur Vorteile, einer der Hauptnachteil ist die unter anderem die Gasversorgung.
Vorteile eines Gasheizers
Gasheizer verfügen teilweise über ein schönes Design, welches an einen offenen Kamin erinnert. So kannst du durchaus einen Akzent in deiner Wohnung setzen. Dies ist sicherlich ein Aspekt, der bei der Entscheidung, sich für einen Gas-Design-Heizer* zu entscheiden, eine Rolle spielt.
Ein weiterer Aspekt, der für diese Öfen spricht, ist die sofortige Wärmeverfügbarkeit. Kein anderes Heizsystem liefert Sofortwärme auf „Knopfdruck“. Ebenso heizt du mit Gas sauber und komfortabel. Keine Asche fällt an und es ist kein Schornsteinanschluss erforderlich.
Nachteile eines Gasheizers
Ein Nachteil ist die Versorgung mit Gas, welches als Brennstoff erforderlich ist. Leider verfügen nur die wenigsten Immobilien über einen direkten Gasanschluss. Folglich bleibt nur der Anschluss über eine Gasflasche. Im Grunde spielt es zwar keine sonderliche Rolle – kann jedoch etwas lästig sein, sollte der Gasheizer öfter zum Einsatz kommen. Dies führt dazu, dass die Gasflasche entsprechend oft aufgefüllt werden muss.
Würdest du den ganzen Tag mit einer Elf-Kilogramm-Gasflasche heizen, wirst du wohl je nach Modell alle 2 bis 4 Tage die Flasche neu füllen müssen. Dies kann natürlich auch recht teuer werden. Sinnvoll erscheint diese Heizmethode somit eher als „Notlösung“, sollte der Strom ausgefallen sein oder aber, falls der Gasheizer als zusätzliche Unterstützung dienen soll.
2. Heizen mit dem Ethanolkamin
Kamine, die mit Ethanol betrieben werden, sind in den unterschiedlichsten und schönsten Designs erhältlich und benötigen keinen Rauchabzug. Dies lässt sich dadurch erklären, da die Verbrennung von Bioethanol ruß- und rauchfrei geschieht. Ein weiterer großer Vorteil bietet ein Ethanolkamin* dahin gehend, dass du nicht an einen bestimmten Ort gebunden bist und ihn, falls erwünscht, sogar in der Mitte des Raums hinstellen kannst – natürlich abhängig vom Modell.
Vorteile – Ethanolkamin
Da ein Ethanolkamin nicht mit Gas, sondern mit Ethanol betrieben wird, entfällt schon mal die lästige Schlepperei der Gasflasche. Der Brennstoff kann bequem im Internet oder in einem Baumarkt besorgt werden und ist in Literflaschen erhältlich.
Ebenso interessant ist, dass keine Genehmigung des Schornsteinfegers erforderlich ist, da der Ethanolkamin auch nicht an diesen angeschlossen werden muss. Folglich gelangt die Wärme auch nicht durch den Schornstein nach außen, sodass sich die Wärme schön im Inneren des Raums verteilt.
Nachteile – Ethanolkamin
· Leider ist der Heizwert eines mit Ethanol betriebenen Kamins eher als gering anzusehen. Im Vergleich zu anderen Heizsystemen sind Ethanolkamine eher ineffizient. Bioethanol verfügt im Verhältnis zu anderen Brennstoffen über eine geringe Energiedichte, was zu einer relativ geringen Wärmeabgabe führt.
3. Kachel- und Terrakottaöfen
Kachelofen
Ein Kachelofen verfügt über eine fantastische Strahlungswärme und ist seit Jahrhunderten ein perfektes Medium, welches als Heizung in Häusern integriert ist. Bedauerlicherweise gibt es bei der Anschaffung eines solchen Ofens auch einige Nachteile.
Etwas flexibler als ein Kachelofen ist ein Terrakottaofen, der überall hingestellt werden kann. Jedoch gibt es auch in diesem Fall einige Nachteile.
Vorteile eines Kachelofens
- Die Wärmeerzeugung eines Kachelofens ist je nach Größe so ausgiebig, dass einige Zimmer oder gar ein ganzes Haus damit geheizt werden kann.
- Aufgrund der Ansaugtechnik des Ofens ist dieser auch für Allergiker attraktiv, da der Staub mit in den Brennraum gesogen und dort mit verbrannt wird.
- Er speichert über die Kacheln lange Zeit Wärme, sodass es nicht erforderlich ist, permanent Brennstoff nachzulegen.
Nachteile eines Kachelofens
- Ein Kachelofen muss an einem wohlbedachten Ort installiert werden.
- Muss an einem Schornstein angeschlossen werden.
- Er benötigt sehr viel Platz.
- Hohe Anschaffungskosten.
Vorteile eines Terrakottaofens
- Ein Terrakottaofen kannst du eigentlich über aufstellen, wo du ihn haben möchtest – selbst Terrakotta-Tischofenmodelle* sind erhältlich.
Nachteile eines Terrakottaofens
- Funktionsweise muss beachtet werden, um Schäden wie Rissbildung zu vermeiden.
- Nach dem Gebrauch unbedingt reinigen, da sich der Ruß ansonsten mit der Zeit einbrennen wird.
- Klassische Terrakottaöfen eignen sich nicht für den Innengebrauch – es sei denn, sie werden mit Teelichten betrieben.
- Terrakottaöfen für den Innenbereich, die mit Teelichtern betrieben werden, erzeugen lediglich eine geringe Wärmeabfuhr.
Wie gut ist ein Terrakotta-Ofen für drinnen geeignet?
Ein Terrakottaofen kann durchaus mit einem Teelichtofen verglichen werden, wodurch zwar eine gemütliche Atmosphäre, jedoch keine hohe Wärmequelle erzeugt wird.
Gleichwohl ist ein Terrakottaofen, der mit Teelichten oder Brenngel betrieben wird, durchaus für innen gut geeignet und erzeugt auch eine „Notfallwärme“, die im Krisenfall sehr nützlich ist. Folglich sollte jeder eine „Terrakotta-Notfall-Heizung“ in seine Wohnung oder besser gleich in jedes Zimmer haben.
4. Petroleumöfen
Ein Ofen, der als Brennstoff Petroleum benötigt, kann sowohl für kleine Räume als auch fürs Camping gute Dienste leisten.
Es gibt sowohl einfache Petroleumofen-Varianten* für kleine Räume und Camping, als auch auch hochwertige Varianten für größere Räume*.
Vorteile eines Petroleumofens
- Verfügt über eine Flammlöschautomatik.
- Geringer Verbrauch von Petroleum.
- Geringes Gewicht und großer Tank.
- Hohe Heizleistung von bis zu 2300 Watt.
Nachteile eines Petroleumofens
- Nur in gut belüftete Räume einsetzbar.
- Stellt keine Dauerlösung als Heizung dar.
5. Holzofen für Camping oder kleine Unterkünfte
Ein Mini-Holzofen, welcher mit Holz befeuert wird, stellt eine Bereicherung derer dar, die campen oder eine kleine Unterkunft wie etwa eine Hütte, Tipi oder Ähnliches heizen möchten. Ebenso kann ein kleiner Holzofen als Notheizung eingesetzt werden.
Holzöfen jeglicher Art bedürfen eines Rauchabzugs nach außen hin – dies muss bei der Anschaffung mitberücksichtigt werden. Ebenso sollte der Einbau einer geeigneten Rauchabführung als „größeren Eingriff in die Bausubstanz“ angesehen werden. Entsprechend benötigt solch ein Eingriff eine sorgfältige Planung und gegebenenfalls eine Genehmigung.
Vorteile – Mini-Holz-Ofen
- Kann sowohl für das Heizen als auch zum Kochen verwendet werden.
- Ideal für Camper oder als Notheizung.
- Material ist aus Edelstahl.
Nachteile Mini-Holz-Ofen
- Ist nicht für Wohnzwecke zu verwenden.
- Benötigt einen Rauchabzug, der nach außen führt,
Kohleofen
Bei einem Kohleofen verhält es sich im Grunde wie mit einem Holzofen. Ebenso können Kohleöfen auch mit Holzscheite oder Holzbriketts befeuert werden.
Heizen ohne Strom mit mobilem Notstromaggregat
Sollte von all den Alternativen nichts für dich infrage kommen, so besteht für den Notfall noch die Möglichkeit, mithilfe eines Notstromaggregats Strom zu erzeugen. Dadurch wird nicht nur sichergestellt, dass du über Strom zum Betrieb einer Elektroheizung verfügst – dir steht auch genügend Strom für andere Verbraucher wie Smartphone, Laptop und andere kleine Haushaltsgeräte zur Verfügung. Folglich ist ein Notstromaggregat für jeden sinnvoll, der über einen Wohnwagen verfügt, auf Reisen ist oder dieses lediglich für den Notfall zu Hause benötigt.
FAQ: Häufige gestellte Fragen zu Heizen ohne Strom
Wie kann man einen Innenraum heizen ohne Strom?
Wenn dir beispielsweise durch einen Stromausfall kein Strom zur Verfügung steht, kannst du mithilfe eines Ofens oder eines Notstromaggregats trotzdem heizen. Beide Varianten sind in der Lage, genügend Wärme zu erzeugen.
Wie wird ein Gewächshaus ohne Strom beheizt?
Wenn du dein Gewächshaus günstig heizen möchtest, so steht dir Folgendes an Möglichkeiten zur Verfügung.
- Gasofen,
- Petroleumofen,
- Holzofen,
- Terrakottaofen.
Referenzseiten:
1. https://www.hark.de/kamine/kacheloefen/
2. https://www.stabilo-fachmarkt.de/guede-gasofen-katalytofen-blueflame-gasheizer-gas_88389_2764/
3. https://www.muenkel.eu/muenkel-design-milano-moderner-design-ethanolkamin-concrete-betonoptik-safety-burner-290-haube-schwarz-grau/fke-0283a.co.s30.sz
4. https://prepper-profi.de/products/petroleumofen-mit-dem-sie-heizen-und-kochen-konnen
Die Natur ist für mich eine Kraftquelle. In meinem 20qm Stadtgarten pflanze ich Kräuter und Gemüse – im Beet, Hochbeet, Balkonkasten und Kübel. Die Zucht von Sprossen und Mikrogrün bringt außerdem das ganze Jahr frischestes Gemüse! Ansonsten bin ich Minimalistin, nicht aus Geiz sondern weil es für mich Lebensqualität bedeutet: Denn je mehr du bestitzt, desto mehr besitzt es dich!