Der heutige Artikel zählt die wichtigsten Survivaltechniken für Prepper und Outdoor-Begeisterte auf, die du unbedingt zum Überleben in Notsituationen benötigst. Egal ob du mit dem Flugzeug auf einer einsamen Insel abstürzt oder viel weniger dramatisch, dich beim Wandern verlaufen hast. Wenn du die grundlegenden Survival Techniken beherrscht, wirst du deine Situation verbessern.
Viele der hier vorgestellten Themen werden in unseren Videos und ausführlicheren Texten nochmal behandelt. Somit gibt es heute erstmal nur eine kurze Übersicht.
Ganz wichtig ist es in Notsituationen, einen klaren Kopf zu bewahren. Mache einen Plan, Denke nach und dann Handel bewusst und kontrolliert.
Es ist ebenfalls wichtig, dass du im Vorfeld übst und nicht erst wenn es zu spät ist. Wenn du vorbereitet bist, wird dir das automatisch auch helfen, im Ernstfall ruhiger zu bleiben. Du kannst alle der hier gezeigten Techniken praktisch jederzeit und mit wenig Ausrüstung üben. Für eine vollständige Notfallausrüstung die dich auf Notsituationen vorbereitet, kannst du dir unseren Artikel über den perfekten Fluchtrucksack ansehen.
1. Eine Notunterkunft bauen
Dazu zählt, als erstes die richtige Position für eine Notunterkunft zu finden. Hier solltest du auf folgende Dinge achten:
- versuche möglichst hoch und trocken zu lagern
- versuche die wichtigsten Ressourcen wie Wasser, Nahrung oder Feuerholz in der Nähe zu haben
- vermeide natürliche Gefahren wie Insektennester, herunterfallende Steine/morsche Bäume/Steilküsten und ähnliches
- suche natürlichen Schutz durch Felswände oder stabile Bäume
Wenn du die richtige Position gefunden hast, baue mit Hilfe der Ausrüstung in deinem Notfallrucksack eine Notunterkunft. Falls du keine Ausrüstung dabei hast, lerne wie du eine Notunterkunft nur mit natürlichen Ressourcen baust. Sieh hierzu am besten unsere anderen Artikel und Videos an.
2. Trinkwasser finden, transportieren und aufbereiten
Zunächst zum Trinkwasser finden. Es gibt einige Quellen wie Regen, Schnee oder Tau, die fast überall auf der Welt als sicheres Wasser gelten. So kannst du leicht Wasser sammeln, welches du ohne weitere Aufbereitung trinken kannst.
Es gibt hier auch fortgeschrittenere Techniken, z.B. kannst du einfach einen Plastikbeutel über eine Pflanze stülpen, diese schwitzt ähnlich wie der Mensch, so kannst du zumindest geringe Mengen an sauberem Wasser sammeln.
Alle anderen Wasserquellen solltest du zunächst abkochen oder entkeimen, dazu eignen sich verschiedene Wasserfilter*, entsprechende Tabletten* oder ein Kochgeschirr*, mit dem du das Wasser zum kochen bringst.
Nachdem du das Wasser gefunden und aufbereitet hast, ist es Zeit für den Transport. Es ist immer gut, mindestens einen Tagesvorrat an Trinkwasser mit sich zu führen. Dazu kannst du Trinkbeutel* oder Faltkanister* verwenden, die nicht so viel Platz verbrauchen wie starre Flaschen. Wenn dann deine Wasserversorgung geklärt ist, steigen deine Überlebenschancen enorm.
3. Ein Feuer anzünden
Feuer sorgt für Wärme, es trocknet dich und vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Somit ist es nicht nur für die Nahrungszubereitung extrem wichtig, sondern auch für unsere geistige und körperliche Verfassung.
Es gibt hier etliche verschiedene Wege ein Feuer zu entzünden, je nachdem welche Hilfsmittel du zur Hand hast, vom Feuerzeug*, über Feuersteine*, Feuerbögen bis hin zum kurzschließen von Auto Batterien oder der Verwendung einer Lupe. Wichtig ist, dass du darin geübt bist, dass Feuer zu entzünden, Zunder und gutes Feuerholz zu sammeln und dieses im Idealfall auch unter schwierigen Bedingungen. Also warum nicht einfach mal bei der nächsten Grillparty üben?
Ein Lagerfeuer in der Wildnis lässt sich ideal mit Baumharz als Feuerstarter anzünden. In diesem Artikel erfährst du 5 geniale Verwendungen von Baumharz direkt aus der Natur!
4. Nahrung finden
Bevor man etwas finden kann, musst man zunächst wissen was man überhaupt sucht. Also befasse dich mit essbaren Wildkräutern und anderen Wildpflanzen oder der Zucht von Sprossen und Microgreens. Letztere sind sogenannte Jungpflanzen, die innerhalb weniger Tage fertig sind und aus Saatgut, Wasser, Licht und einem Keimgerät autark und platzsparend überall, auch unterwegs, angepflanzt werden können.
Pflanzliche Nahrung ist in der Regel viel einfacher zu gewinnen als tierische. Pflanzen sind vitaminreich, enthalten Ballaststoffe und genug Energie um dich mit allem zu versorgen was du benötigst. Auch hier in Deutschland gibt es zahlreiche Pflanzen die du Essen kannst. Eine ausführliche Liste findest du in einem eigenen Artikel. Ein ganz wichtiger Hinweis hier: wenn du dir nicht sicher bist, lass es lieber. Besonders Pilze solltest du unbedingt meiden, ihr Nährwertgehalt ist relativ gering und das Risiko sich zu vergiften hoch.
Wenn du dich in einer ernsthaften Notsituation befindest, stehen nach den Pflanzen Fische, Insekten und andere Kleintiere auf dem Speiseplan, die du mittels Fallen fangen kannst. Größere Tiere solltest du vermeiden, es sei denn du weißt wirklich was du tust. Wenn du dir ein kleines Survivalkit holst, hast du ein kleines Notfallangelset und weitere wichtige Dinge immer bei dir. Für die Jagd auf größere Tiere kannst du dir einen Speer bauen oder gar einen Bogen. Diese Techniken sollten jedoch vorher geübt werden.
5. Navigation
Mittels Google Maps und dem Smartphone kann heutzutage sich fast jeder zurecht finden. Aber wenn die Technik dann versagt, sind viele aufgeschmissen. Aber du nicht, wenn du dich im Vorfeld mit der Navigation anhand von Kompass* und Karten befasst. Bis heute wird das auch in allen Armeen der Welt und bei Seefahrern noch gelehrt.
Aber auch wenn du keine Hilfsmittel zur Verfügung hast, kannst du dich noch orientieren. Lerne dir wichtige markante Gelände Punkte einzuprägen, zähle notfalls die Schritte, setze Markierungen am Streckenrand, orientiere dich Anhand von Sonne und Sterne. All diese Techniken erklären wir später in den Videos nochmals genauer, aber zunächst solltest du wissen das Navigation extrem wichtig ist. „Wer nicht weiß wohin er segeln will, dem ist kein Wind günstig“, hat Seneca dazu einst gesagt.
6. Knoten
Knoten werden beim Überleben in der Natur fast überall benötigt:
- Bau einer Unterkunft
- Bau einer Trage
- Floßbau
- abseilen und sichern
- Transport
- usw.
Die wichtigsten Knoten die du Können solltest sind:
- Kreuzknoten
- Mastwurf / Webleinsteg
- Palstek
- Slipstek
- Achterknoten
- Schotstek
- Zimmermannsschlag
Du findest auf YouTube entsprechende Videoanleitungen für all die Knoten und üben kannst du ganz leicht mit zwei Seilen.
7. Signale
Wenn du aus einer Notsituation gerettet werden willst, ist es wichtig, dass du auf dich aufmerksam machen kannst. Sei es durch Signalspiegel*, Funksignale, Leuchtfeuer, Rauch, Pfeifen* oder ähnliches. Versuche mit allen möglichen Mitteln auf dich aufmerksam zu machen, stell dir dabei vor was den Suchtruppen auffallen könnte. Verändere deine Umgebung, sei es durch Muster im Schnee, Haufen von Holz, Spuren im Sand usw., diese müssen nur groß genug sein um auch aus der Luft aufzufallen.
Internationale Notsignale:
- SOS, als Morsecode 3 mal kurz, 3 mal lang, 3 mal kurz. Das SOS Zeichen wurde bewusst der Einfachheithalber als eine einfache deutlich unterscheidbare Zeichenfolge gewählt, du kannst sie z.B. mit einer Signalpfeife pfeifen oder aber auch einen Signalspiegel dazu verwenden
- für Berg Gelände gibt es speziell das Alpine Notsignal
- im Sprechfunk ist Mayday gefolgt von dem Namen des Hilfesuchenden drei mal hintereinander ein anerkanntes Notsignal
- falls ein Handy vorhanden ist, gilt Europaweit die 110/112 als Notrufnummer an die du dich wenden kannst
- Signalfeuer, wenn du drei Feuer in einem Dreieck oder einer Linie anordnest, ist dies ebenfalls als Notsignal erkennbar
Ein letzter Hinweis noch: Verwende die Notsignale nur im Notfall.
8. Erste Hilfe
Egal ob tollpatschig oder einfach nur Pech gehabt, Unfälle passieren. Und wenn es zu Verletzungen kommt, ist es grade in der Wildnis wichtig, Wunden schnell zu versorgen, damit diese sich nicht entzünden. Also frisch Erste Hilfe Kurs auf und besorg dir für Notfälle einen Erste Hilfekasten*.
Bei harmlosen Insektenstichen, können auch Wildkräuter aus der Natur Abhilfe verschaffen, wie beispielsweise der Wegerich.
Fazit – Learning by Doing
Du hast jetzt die wichtigsten und grundlegenden Survivaltechniken kennengelernt. Wichtig ist, dass du die Techniken anwendest und übst, damit du sie in einer Notsituation abrufbereit sind. Auch der Umgang mit einem Survival Messer will gelernt sein.
Eine tolle Inspiration für weitere Survivaltechniken und Ideen für die praktische Anwendung bekommst du durch Survivalserien.
Die Natur ist für mich eine Kraftquelle. In meinem 20qm Stadtgarten pflanze ich Kräuter und Gemüse – im Beet, Hochbeet, Balkonkasten und Kübel. Die Zucht von Sprossen und Mikrogrün bringt außerdem das ganze Jahr frischestes Gemüse! Ansonsten bin ich Minimalistin, nicht aus Geiz sondern weil es für mich Lebensqualität bedeutet: Denn je mehr du bestitzt, desto mehr besitzt es dich!